
Bildquelle: http://hundemagazin.ch/wp-content/uploads/2013/05/SB_Billigwelpen.jpg
Situation in Italien:
In der Theorie:
- Seit 1991 ist das Töten von Straßenhunden in Italien lt. Tierschutzgesetzt verboten
- das Aussetzen von Straßenhunden wird mit einer Geldbuße oder Gefängnis geahndet
- der Staat hat die Führsorgepflicht...für eine Geburtenkontrolle zu sorgen
- In Europa gibt Italien am meisten Geld für den Tierschutz aus
Man meint also, in Bella Italia ist alles in Ordnung... Aber leider täuschen die Gesetze maßgeblich.
In der Wirklichkeit:
- Vielerorts ist die Überpopulation menschengemacht und hat System.
- Es gibt wenige offizielle Zahlen, aber viele einigermassen kohärente Schätzungen zahlreicher Tierschutzorganisationen:
* 7,5 Millionen Tierbesitzer,
* 1,2 Millionen Streuner
* 650 000 Hunde in rund 1000 Tierheimen. (Zum Vergleich: In Deutschland gibt es rund 250 000 Tierheimhunde.)
* Jedes Jahr werden 50 000 Welpen auf der Strasse geboren und 130 000 Hunde ausgesetzt.
* Um die 80% der ausgesetzten Hunde sterben nach einem Jahr
* Einige Zehntausend werden von Hundefängern eingefangen und in die "Canile" gebracht. Die anderen pflanzen sich fort
und wiederholen damit den Kreislauf aus Leid und Tod, zigtausendfach.
- Das Problem könnte mittels Sterilisation innert fünf Jahren gelöst werden Aber daran ist man nicht interessiert. Niemand hat ernsthaft im Sinn, den Hunden zu helfen.
System "Canile": Geschäft mit dem Elend
Landen Straßenhunde in einem italienischem Canile, also einem staatlichem Tierheim, sind sie in einer Hundehölle, in der sie wahrscheinlich nie wieder rauskommen. Mit den armen Geschöpfen wird nämlich ein makaberes und sehr lukratives Geschäft gemacht. Unter dem Schlagwort "emergenza randagismo" werden seit 1991 Millionen von Steuergeldern im Namen des Tierschutzes unterschlagen. Es ist das Geschäft mit dem Elend.
Oft sind es alte Schlachthöfe oder Industrieareale, die in Canile umfunktioniert wurden. Der italienische Staat unterstützt die Canile pro Hund und Tag mit durchschnittlich vier Euro. Da jeder Hund somit willkommen ist, werden die Hunde nicht kastriert.
Überhaupt fehlt es an medizinischer Versorgung; ebenso an Zuwendung, frischem Wasser, Futter und Schutz vor Sonne und Regen. Tödliche Beissereien sind an der Tagesordnung. Fast alle Tiere sind mehr oder weniger krank: Sie haben aufgequollene Pfoten, Räude, Krebs oder Leishmaniose – die Situation ist auch aus seuchenschutzrechtlicher Sicht riskant. 2010 wurde dieses Geschäft mit 730 Millionen Euro subventioniert!
1991 hat die längst mafiös organisierte Tierquälerei mit einer Änderung des italienischen Tierschutzgesetzes angefangen. Der Paragraf 281/91 verbietet seither die Tötung (auch schwerkranker) Hunde und subventioniert stattdessen deren «Internierung» in Tierheimen. Die Folgen: Die Zahl der herrenlose Hunde hat sich teilweise vervierfacht, da die Hunde in den Canili systematisch vermehrt werden - die streunenden Hunde noch nicht miteingeschlossen.
Ein Canile mit 1000 Hunden wird monatlich mit rund 150 000 Euro subventioniert. Maximum 10 000 davon werden für die Hunde ausgegeben. Mit einem Bruchteil des Geldes hätten Kastrations- und Sterilisationsaktionen im grossen Stil durchgeführt werden können – damit wäre das Problem schon längst im Griff. Das System Canile sei ein kulturelles, politisches und ökonomisches Problem
Kein Weg aus der Hundehölle
Es gibt es in der Regel keinen Weg aus einem Canile lebend wieder herauszukommen. Adoptionen finden kaum statt, sind sogar unerwünscht. Die Vermittlung der Hunde oder eine gute Versorgung würden nur den Gewinn schmälern. Und so fristen die Hunde ihr Dasein 24 Stunden täglich, 7 Tage die Woche und 365 Tage im Jahr in engen, stinkenden und verwahrlosten Boxen oder in winzigen Käfigen. Sie sehen nur Beton und Gitter, ihr Gefängnis verlassen diese Hunde nie. Dann und wann erscheint ein Arbeiter, der Kot wegspritzt und billigstes Trockenfutter und fauliges Wasser dalässt. Besucher sind in den Canile unerwünscht – vielerorts ist selbst das Betreten der Anlagen streng verboten.
Mehrere hundert Meter lange Fabrikgebäude – Stein und Beton –, ohrenbetäubendes Gejaul und Gebell. Für die Tiere bedeutet Canile: einmal angekommen, ein Leben lang bleiben.» Es dränge sich der Eindruck auf, so von Feuchterslebens Fazit, «dass die Hunde besser auf der Strasse aufgehoben sind als in einem Canile». Unserem Verein gelingt es manchmal, Hunde aus dem Canile herauszuholen. Doch leider kann nicht allen Hunden geholfen werden, denn die Betreiber wollen dies auch gar nicht. Für jeden Hund gibt es eben Geld.
Was kann man tun?
Trotz aller Härte und Risiken ist das Leben eines Strassenhundes unvergleichlich besser, tiergerechter und naturgemässer als das jahrelange Siechtum und Sterben in den Canile. Falls Sie einen Hund finden, achten Sie deshalb UNBEDINGT darauf, dass dieser nicht in einem Canile landet. Geht es im augenscheinlich gut, ist er nicht krank oder nicht verletzt, lassen Sie ihn sein. Er hat ein besseres Leben auf der Straße, als in einem Canile. Finden Sie aber einen kranken oder verletzten Hund, melden Sie sich bei ortsansässigen Tierschützern und achten Sie dringend darauf, wohin der Hund kommt. Staatliche Tierheime sind immer Canili! Wollen Sie wirklich helfen, wenden Sie sich an ehrenamtliche Organisationen.