Die meisten Hunde wurden in Kalabrien auf der Straße gefunden und aufgesammelt, manche Hunde wurden aber auch direkt am Zaun des Rifugios ausgesetzt. Oft wird Caterina aber auch zu Notfällen gerufen, die an den verschiedensten Orten gefunden wurden. Einige Hunde haben noch Schlimmeres erlebt, sie wurden aus den sogenannten Canili gerettet oder von ihrem jahrelangen Schicksal als Ketten- oder Zwingerhund befreit.
Die Hunde leben im Rifugio bei Caterina. Dort hat Caterina viele, große und liebevoll gestaltete Gehege, in denen sich 3-5 Hunde befinden. Manche Hunde können sich auf dem Gelände ganz frei bewegen.
Kurz gesagt: Der Hund kann gar nichts. Bei 240 Hunden, täglichen Notfällen und dem alltäglichen Wahnsinn im Tierschutz, ist es unserer italienischen Tierschützerin Caterina nicht möglich, mit den Hunden zu trainieren. Stubenreinheit können sie aufgrund der Gehegehaltung natürlich ebenfalls nicht lernen. Die allermeisten sind auch noch nie Gassi gegangen, haben Probleme mit Treppenlaufen und Türrahmen und kennen allgemein das Leben in einem Haushalt nicht. Dennoch erweisen sich manche unserer Hunde auch als Naturtalente im neuen zu Hause. Man adoptiert einen erwachsenen Welpen.
Caterinas Hunde sind in der Regel, aufgrund der Gruppenhaltung, gut sozialisiert. Sollte ein Hund mit anderen Hunden Probleme haben, stellt sich dies oft im Rifugio schon heraus.
Eine Einschätzung der Verträglichkeit erfolgt nach bestem Gewissens, dennoch gibt es natürlich keine Garantie auf das Verhalten im neuen zu Hause. In einem zu Hause herrscht eine andere Situation als im Rifugio und deshalb kann es auch zu anderem Verhalten kommen.
Die wichtigste Frage, die man sich zu erst stellen sollte, ist ob das Kind mit Hunden kann. Kinder sollten vor dem Einzug des Hundes gut vorbereitet sein, und wissen, dass man Hunde nicht bedrängt und ihnen stets ihren Freiraum lässt. Wenn möglich (altersbedingt) sollte den Kindern die Körpersprache eines Hundes erklärt werden. Sollte der Hund aus Unsicherheit oder Angst einmal knurren und zurückweichen, weiß das Kind so, dass es den Hund in Ruhe lassen soll. Ein Hund sollte stets einen Rückzugsort haben, wo er sich Kindern auch einmal entziehen kann. Generell sind Caterinas Hunde alle sehr sozialisiert, freuen sich im Rifugio auch über jeden fremden Besuch, werden gerne von allen gekuschelt, kaum einer zeigt sich ängstlich und viele haben auch schon mit Kindern Kontakt gehabt. Aber natürlich ist dies in den ersten Tage im neuen zu Hause erst mal nicht so. Der Hund braucht Zeit, Liebe und Geduld, um sich sicher zu fühlen, um dann sein volles Potential zeigen zu können.
Nein, eine Katzenverträglichkeit kann nicht getestet werden. In Vereinen, in denen das möglich ist, wird der Hund in ein Katzenhaus geführt und es wird abgewartet, wie der Hund reagiert. Reagiert er nicht, gilt er als katzenverträglich. Zum einen können wir so einen Test nicht durchführen, da Caterina, mit einigen kleinen Ausnahmen, ausschließlich Hunde beherbergt und kein Katzenhaus besitzt, und zum anderen sehen wir solche Tests als nicht sinnvoll an. Die Situation in einem zu Hause ist eine gänzlich andere als eine kurze Stresssituation in einem Katzenhaus.
Dennoch haben unsere Adoptanten selten Probleme mit der Katzenverträglichkeit ihres neuen Hundes. Dies liegt an einer guten Zusammenführung von Katze und Hund, an einer hundesozialisieren Katze und daran, dass unsere Hunde in den meisten Fällen vorher nie dazu kamen, eine Katze als Jagdgegenstand zu sehen. Sollte ein Straßenhund einer Katze begegnen, wird er selten seine wertvolle, begrenzte Energie in das sinnlose Jagen von Katzen stecken. Solche Verhaltensweisen entwickeln sich meistens, wenn überhaupt, meistens erst nach der Adoption.
Hündinnen und Rüden sind bei der Ausreise kastriert, mit Ausnahme von Welpen bis 10-15 Monaten, da diese noch zu jung sind. Die Kastrationskosten sind in der Schutzgebühr enthalten.
Alle Hunde sind bei Ausreise gegen Tollwut, Staupe, Parvovirose, Hepatitis (HCC), Leptospirose und Zwingerhusten geimpft. Auch Welpen werden natürlich grundimmunisiert. Die Hunde werden regelmäßig gegen Parasiten behandelt.
Die Hunde werden tierärztlich durchgecheckt, aber natürlich nicht geröntgt oder in ein CT geschickt. Man steckt, auch bei einem Hund vom Züchter, natürlich nicht drin und kann keine Garantie auf spätere gesundheitliche Probleme geben. Zeigt der Hund im Rifugio schon Anzeichen einer Erkrankung, werden natürlich in Italien dementsprechende Maßnahmen durchgeführt.
Vor Ausreise werden alle Hunde auf Mittelmeerkrankheiten getestet. Diese Tests haben aber keine absolute Sicherheit, da manche Krankheiten, wie z.B. die Leishmaniose, eine Inkubationszeit von mehreren Jahren haben können. Welpen werden generell nicht getestet, da diese noch Antikörper der Mutter im Blut haben, welche die Tests verfälschen würden.
Ca. 6 Monate nach der Adoption bzw. bei Welpen im Alter von 12-14 Monaten empfehlen wir ein Bluttest auf Mittelmeerkrankheiten durchzuführen, um mögliche Risiken auszuschließen.
Eine Impfung gegen Tollwut ist bei Welpen frühestens nach 12 Wochen möglich. Bis der Impfstoff seine volle Wirkung entfaltet, dauert es 21 Tage. Dementsprechend dürfen Welpen aufgrund der Bestimmungen der Europäischen Union frühestens nach der 15. Lebenswoche, also mit 4 Monaten, ausreisen.
Alle unsere Hunde werden nur gegen eine Schutzgebühr vermittelt. Sie sind bei Ihrer Ausreise mit einem Mikrochip ausgestattet, sind ab dem richtigen Alter kastriert, sind geimpft und werden vorab verschiedenen tierärztlichen Untersuchungen unterzogen. Diese Kosten werden mit der Schutzgebühr abgedeckt.
Die Schutzgebühr beträgt 300 Euro zzgl. Transport