Seit Kindheitstagen habe ich mir einen eigenen Hund gewünscht. Diesen
Wunsch konnte mir meine Mutter leider nicht erfüllen, dafür habe ich dann immer Hunde von Freunden und Bekannten ausführen dürfen. Als Erwachsene war es mir dann viele Jahre beruflich
nicht möglich, einen Hund zu haben. Es zogen dafür aber 2 Katzen bei mir ein, mein Kater musste leider 2018 mit 13 Jahren über die Regenbogenbrücke gehen und im Juni 2020 ging dann
auch meine Katze mit 16 Jahren von mir. Meine Wohnung war leer und mein Wunsch nach einem neuen Lebensbegleiter sehr groß. Ich wusste aber, dass es mir nicht möglich sein wird einen
Hund zu haben, da ich zu der Zeit noch Vollzeit gearbeitet habe. Ich fragte in einer Gruppe auf Facebook, ob es trotzdem irgendwie machbar ist, trotz Vollzeit einen Hund zu haben oder
wie andere das machen, die auch voll arbeiten. Darauf folgte einiges an „Shitstorm“ und auch wurde mein Post dann in dieser Gruppe entfernt. Plötzlich schrieb mich aber Filomena an
und fragte mich einiges. Unter anderem, ob ich mir vorstellen könnte, einen älteren Hund zu nehmen. Wir schrieben ein wenig und sie schickte mir einige Hunde, die passen könnten. Da
sah ich Stella! Etwas berührte mich und ich wusste: Das ist mein Hund. Ich teilte es Filomena mit, dass Stella mich mit ihren Augen verzaubert und ich Interesse an ihr hatte. Stella
hatte zuvor noch nie eine Anfrage, teilte mir Filomena mit. Das konnte ich gar nicht glauben, diese Augen kann man doch nicht übersehen! Ab da an konnte ich an nichts anderes mehr
denken. Ich wusste auch, dass ich sogar bereit bin beruflich meine Stunden zu reduzieren, um Stella gerecht zu werden. Filomena schickte mir dann die Selbstauskunft zu. Im Dezember
2020 kam dann die liebe Sandra zu mir, um die Vorkontrolle zu machen. Ich bekam die Zusage. Mein Urlaub stand schon für das neue Jahr fest und wir schauten nach einem Ausreisetermin
für die Hündin, wir einigten uns dann auf den 06. Febraur 2021. Die Zeit, bis ich sie endlich bei mir haben würde, dauerte so lange. Aber dann war es endlich soweit! Zuhause hatte ich
schon alles hergerichtet für Stella und ich machte mich auf den Weg zum Treffpunkt. Und da war sie: "Mein Seelenhund". Stella war ganz ruhig und ein wenig ängstlich. Wir mussten noch
2 Stunden bis nachhause fahren, nach einiger Zeit kam Stella dann auch ein wenig zur Ruhe. Ich wusste nicht wie sie reagieren würde, Stella hatte zuvor noch nie in einem Haushalt
gelebt und sie war zu der Zeit schon fast 7 Jahre alt. Als wir dann zuhause ankamen, kam die Herausforderung "Treppensteigen". Die wollte Stella nicht laufen, also habe ich dann erst
einmal 25kg in den ersten Stock getragen. Aber in der Wohnung fühlte sie sich direkt wohl und hat sich alles genau angeschaut. Ich setzte mich auf das Sofa und habe sie erstmal gucken
lassen, Stella kam direkt zu mir und legte mir die Pfote aufs Bein. Es rührte mich zu Tränen und ich wusste, dass mein Gefühl was ich hatte, als ich Stella zum ersten Mal auf dem Foto
gesehen habe, genau richtig war. Ab da an fing unser gemeinsames Leben an und unsere gemeinsamen Abenteuer. Vom ersten Tag an orientierte sich Stella an mir, sie lernte unglaublich
schnell und war von Anfang an stubenrein. Unglaublich, aber nach 6 Wochen konnte ich sie schon von der Leine lassen. Stella war immer an meiner Seite. Sie war auch zu der Zeit noch
sehr unsicher und zurückhaltend. Aber ein gutes Jahr später, sah ich sie bereits als stolze und fitte Hündin, die Abenteuer liebt und am liebsten ist sie im Wald unterwegs, klettern
findet sie besonders toll. Mittlerweile wiegt sie knapp 27kg und ist ein Kraftpaket voller Liebe. Stella verträgt sich mit jedem Hund und geht auch offen auf fremde Menschen zu. Wenn
wir abends unterwegs sind, beschützt sie mich, da ist sie sehr wachsam, aber ruhig. Im Haus ist Stella sehr ruhig, so ruhig, dass die Nachbarn schon gefragt haben, ob ich wirklich
einen Hund habe. Stella hat auch die Herzen in der gesamten Nachbarschaft erobert, also die 27kg sind also auch bisschen den Nachbarn zu verdanken. Stella weiß genau an welchen
Balkonen oder Fenstern, sie etwas Feines bekommt. Man muss auch sagen, dass Stella extrem schlau ist… Ich habe nicht eine Sekunde meine Entscheidung bereut, auch wenn viele mir davon
abgeraten haben, einen älteren Hund zu nehmen, der noch nie ein zuhause hatte. Es war die beste Entscheidung meines Lebens und ich hoffe das wir noch viele wundervolle Jahre
miteinander haben. Stella ist ein absoluter Traumhund und ich würde es immer wieder tun. Ältere Hunde sind wundervoll. Ich danke auch Caterina für ihre bemerkenswerte Arbeit, die sie
leistet. Man merkt, dass Stella bei ihr ein gutes Leben hatte.
R o b e r t a
Familie b. aus bayern
Da ich das Glück hatte meine Jugend mit Straßenhunden verbringen zu
dürfen, war es für mich klar, wenn es einen Hund gibt dann einen Straßenhund. Durch eine liebe Bekannte, kamen mein Mann und ich zu OasiArgo. Nach genauem studieren der verschiedenen
wunderbaren Hundeseelen war ziemlich schnell klar wem wir ein zuhause geben wollen.
Roberta, Mischling, mittelgroß und der entscheidende Grund …. Sie ist 8
Jahre alt. Nach vielen Textnachrichten und einem Gespräch, kam am 26.04.22 eine WhatsApp Nachricht von der lieben Monika „Hallo Madeleine. Kurzfristig, aber wenn ihr wollt, könntet
ihr Roberta dieses WE in Verona abholen“. Wir mussten nicht lange überlegen, denn für meinen Mann und mich war klar, wir holen Roberta in Verona. Der 01.05.22 kam und 4 Stunden später
standen wir an dem Treffpunkt wo wir endlich unsere Roberta empfangen würden. Sie kam dann endlich mit dem Transporter an und sie durfte als zweite austeigen.
Zuhause im Allgäu angekommen, hat sie sich in der Wohnung umgesehen und
auf die nächsten 7 Tage sollte die Ernüchterung folgen. Gassi gehen war nicht möglich, verständlich sie kannte ja nichts. Aufstehen wollte sie nicht, fressen und trinken selbst
Leberwurstwasser hat sie nicht angerührt. Damit Sie sich erholen und ankommen kann, hat sie einen extra Raum bekommen. Nach 4 Tagen wollte sie an unserem Familienleben teilhaben. Mit
vollem Enthusiasmus wollten wir mit ihr Gassi gehen, Roberta wollte nicht. Was sie draußen auf einer Wiese sollte, wusste sie nicht. Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde es war
einfach. Wir konnten ihr nicht in unseren Worten erklären das wir ihr nichts tun, dass sie hier trinken und fressen kann. Wie erklärt man einem 8-Jährigem Hund das sie ein neues Leben
bekommt, das man ihr die Welt zeigt? Mit Geduld, Zeit und Verständnis.
Nach jeglichen Versuchen ihr etwas zu fressen zu geben, schmeckte ihr
gekochtes Hühnchen…. Endlich sie fraß etwas danach trank sie auch. Wenn ein Hund nach Tagen der Resignation endlich Futter und Wasser zu sich nimmt erscheint mir das Wort „Glücklich“
als zu wenig. Wir waren erleichtert. Sie traute sich nun auch selbstständig vor die Wohnungstür, wo das nächste Hindernis wartete, die Treppen und Nachbarn.
Was soll ich sagen, mein Mann durfte sie nun ein paar Mal am Tag
runtertragen. 30 kg jeden Tag ist ein gutes Training. Irgendwann mit Leckerli, Geduld und Zeit ging sie die Treppen. Ein Erfolg! Nun standen wir draußen, da wir in einem kleinen Dorf
wohnen haben wir nicht so viel Verkehr, zu viel Verkehr aber für Roberta. Traktoren, Autos, Menschen und sogar andere Hunde sind ihr unheimlich. Sie würde am liebsten unsichtbar sein.
Die zweite Woche begann und nach einem guten Rat, sollten wir mit ihr auf die Felder fahren sie auf die Wiese lassen. Damit sie sich erstmal umschauen kann.
Der Schlüsselpunkt, denn sie erledigte endlich etwas. Wie sehr man sich
über das Pipi von einem Hund freuen kann, war mir bis dato noch nicht klar. Sie machte in dieser Woche so viele Fortschritte, Roberta rannte und wollte spazieren gehen. Zuhause war
sie doch eher ein Couchpotato, was mir komisch vorkam, sie interessierte sich für nichts und schlafen war ihr Lebensinhalt. Das wir nach ein paar Wochen eigentlich Dauergast in
Tierkliniken und bei meiner Tierärztin werden wussten wir nicht. Diagnose nach einem großen Blutbild: Sie darf nun Antibiotika nehmen gegen Ehrlichiose und Globuli gegen
Pollenallergie. Seit sie das Antibiotika bekommt, ist sie sehr viel lebendiger und interessierter. Die Globuli helfen ihr richtig Luft zu bekommen und keine verstopfte Nase mehr zu
haben. Roberta ist nun fast 8 Wochen bei uns und endlich bei uns angekommen.
Angst hat sie trotzdem noch vor fast allem, vor allem aber vor Hunden und
anderen Menschen wo sie am liebsten wegrennen würde. Sie verträgt sich mit unseren beiden Zwergkaninchen und unseren beiden Maine- Coon Hauskatzen. Nach vielen Fortschritten aber auch
Rückschritten sind wir nun ein Team, sie vertraut uns und würde mit uns bis zum Ende dieser Welt laufen. Ob ich es wieder machen würde? Ja auf alle Fälle und für mich würde auch nie
ein Welpe in Frage kommen, es wird immer ein erwachsener Hund sein. Erwachsene Hunde haben es verdient eine Chance zu bekommen und sie sollten gesehen werden.
Rückblickend war es anstrengend aber die bisherigen Fortschritte zu sehen
war unglaublich schön. Sie macht immer noch jeden Tag Fortschritte und wir erkunden gemeinsam ihre neue schöne Welt.
M i r k o
Wir waren in 2019 durch Zufall auf das Thema Hunde, und damit auf das
Thema Straßenhunde gekommen. Mein erwachsener Sohn wollte plötzlich unbedingt einen Hund und hat sich dann für eine kleine griechische Angsthündin entschieden. Da er nicht mehr bei
uns lebte, haben wir deren Entwicklung nur am Rande verfolgt. Im Rahmen der Corona-Einschränkungen, zog er dann mit Hund wieder vorläufig bei uns ein, so dass es ein Familienhund
wurde. Schnell war klar, auch wir wollen einen Hund, wir sind beide mit Hunden groß geworden, haben aber aus zeitlichen Gründen eine eigene Anschaffung immer wieder verschoben. Also
haben wir eine etwa gleichaltrige Hündin (3 Jahre) aus Rumänien dazu geholt, die uns auch viel Freude bereitet hat, allerdings nach 1,5 Jahren an einem nicht operablen Milztumor
gestorben ist. Dann war Corona mehr oder weniger zu Ende, mein Sohn zog wieder aus und … der Hund wollte nicht mit! Schon gar nicht in eine Stadt, es war ja immer noch eine
Angsthündin. Also haben wir sie bei uns behalten und hatten aber wieder das Problem, dass sie doch viele Stunde alleine zu Hause ist. Also wieder ein Zweithund! In einem italienischen
Tierschutzverein sind wir hängen geblieben, weil wir gelesen hatten, dass die Hunde quasi in Caniles lebendig begraben werden, und Jahre in 2-Quadratmeter Betonkäfigen ihr Dasein
fristen. Auch wenn überall in Südeuropa Hunde und Katzen gequält werden, diese Vorstellung fand ich sehr bedrückend. Mit Monika Mainka kam ich durch einen Hilfeaufruf (ging um
Steuern) in Kontakt, und die Art und Weise wie sie die Dinge anging, gefiel mir. Also ab auf die Seite von OASI ARGO! Wir suchten einen mittelgroßen Hund, der nicht dominant war, weil
unsere Hündin ja nicht untergebuttert werden sollte. Toll waren die Charakterbeschreibungen der Hunde, die hat wirklich jemand erstellt, der Ahnung davon hat. Darüber sind wir dann
auf Mirko gestoßen, der ein echter Langzeitsitzer war, und lt. Beschreibung sehr unterwürfig. Als wir ihn dann am 15.12.2022 abholen konnten (der Transport war gut organisiert,
problemlos und pünktlich) hatten wir dann diesen Opa in der Familie und … es ist toll! Der Hund war zwar unterwürfig uns gegenüber (er hat sich immer auf den Rücken geworfen), auf der
anderen Seite war er aber auch souverän, nach dem Motto: „Wie, jetzt in ein anderes Auto? Ja, kein Problem! Hast Du ein Leckerli? Ja, dann komme ich natürlich mit!“ Mirko ist ein
Tier, dem man angemerkt hat, dass er noch nicht allzu viel in seinem Leben gesehen hat, sein Verhalten ist eine Mischung aus verpasster Kindheit und Altersstarrsinn, unheimlich
liebenswert. Die Unterwürfigkeit hat sich schnell gegeben, als er gemerkt hat, dass weder wir noch unsere Ersthündin ihm irgendetwas streitig machen. Erstaunt waren wir, dass er nach
8 Jahren Tierheim absolut menschenfreundlich und menschenzugewandt war, für uns ein Beweis dafür, dass die Leute im Tierheim eine ganze Menge richtiggemacht haben. Mirko ist jetzt 10
Jahre alt und ein recht ruhiger Geselle, der aber auch seine Rällerchen bekommt und losstürzt wie ein junger Hund! Er strahlt Sicherheit und Lebensfreude aus und ist eine absolute
Schmusekatze. Probleme mit Leinenführigkeit und Stubenreinheit hatten wir eigentlich gar nicht; er wollte so gefallen, dass er das ganz schnell verinnerlicht hat. Leider hat er sich
als Stadtstreicher entpuppt, so dass wir ihn nicht im Garten unbeaufsichtigt lassen können. Auf Feldwegen und im Wald läuft er aber frei und entfernt sich auch nicht weit von uns.
Eine Hundeschule haben wir nicht besucht, obwohl er nicht aufs Wort hört. Wir wollten nicht so viel auf ihn einprasseln lassen und haben bei ihm (bei anderen Hunden mag es anders
sein) die Notwendigkeit auch nicht gesehen. Unser Motto heißt: Hundeliebe bekommt man nicht über Erziehung sondern über Beziehung. Grundsätzlich sollte man keine allzu bestimmten
Erwartungen an das neue alte Tier stellen, sondern abwarten, wer kommt. Dann sind kleine „Macken“ auch kein Problem und trüben die Stimmung nicht ein. Schwierigkeiten gab es
allerdings mit der Tierkrankenversicherung, die so alte Hunde entweder gar nicht mehr aufnimmt oder es sich saftig bezahlen lässt. Und das ein oder andere Zipperlein haben Hunde in
diesem Alter nun mal. Wir haben darauf verzichtet und legen uns die ersparten Beiträge als Polster zurück. Wir haben also nun einen wunderbaren Hund, der uns hoffentlich noch recht
lange erhalten bleibt, und wenn er mal gehen muss, werden wir völlig niedergeschlagen sein und trauern wie um ein Familienmitglied, welches er auch definitiv ist. Er wird bei uns im
Wäldchen begraben und sieht uns vom Himmel aus zu, wie wir mit seinem Nachfolger klarkommen!