Mittelmeerkrankheiten (kurz MMK) sind Krankheiten, die durch Parasiten übertragen werden können. Da diese Krankheiten mittlerweile nicht nur im Mittelmeerraum auftreten, sondern auch in weiten Teilen Europas , kann man eigentlich nicht mehr von Mittelmeerkrankheiten sprechen. Dies liegt unter anderem an der Klimaerwärmung, da die wärmeliebenden Parasiten nun auch weiter im Norden überleben können.
Auch wenn unsere Hunde vor der Ausreise getestet werden, sollten sie nach ca. 6 Monaten in Deutschland noch einmal getestet werden, denn Ihr Hund kann sich trotz negativen Erstbefund angesteckt haben.
Welpen können nicht getestet werden, da die Testergebnisse nicht aussagekräftig sind, weil häufig noch Antikörper der Mutter vorhanden sind. Junghunde werden in der Regel erst nach 8-10 Monaten getestet.
In den meisten Fällen sind die Krankheiten gut behandelbar und teilweise auch heilbar. Wichtig ist, dass sie schnell erkannt werden. Wenn Ihr Hund also Krankheitszeichen hat, bedenken Sie bitte immer, woher er kommt und bitten den Tierarzt immer, ein entsprechendes Blutbild anfertigen zu lassen.
Für weitere Informationen:
Durch den Stich einer infizierten Zecke gelangen Bakterien namens Ehrlichien in das Blut des Hundes.
- Überträger: Braune Hundezecke. (Diese Zeckenart kann aktuell in Deutschland nur in beheizten Räumen überleben, das könnte sich aber wegen der Klimaerwärmung bald ändern)
- Symptome: Fieber, Atemnot, Erbrechen, Schwellung der Lymphknoten, Nasenbluten und Gewichtsverlust.
- Vorbeugung: Am besten lässt sich diese Erkrankung aber durch gute Zeckenschutzmittel vorbeugen.
Rechtzeitig erkannt ist diese Mittelmeerkrankheit gut durch eine mehrwöchige Antibiotika-Therapie behandelbar. Erlichiose wird auch Zeckenfieber genannt.
Unbehandelt kann eine Babesiose-Erkrankung häufig akut verlaufen und innerhalb weniger Tage tödlich enden. Rechtzeitig erkannt stehen die Heilungschancen mit Malaria-Medikamenten bei erwachsenen Hunden trotzdem gut.
- Überträger: Babesien (Einzellige Parasiten). Der Erreger Babesia canis kommt vor allem in Auwaldzecken und Braunen Hundezecken vor.
- Symptome: Fieber, Blässe der Schleimhäute, Blutarmut, Gelbsucht und eine dunkle Verfärbung des Urins.
- Vorbeugung: Zeckenmittel
- Überträger: Verschiedene Stechmücken übertragen den Herzwurm Dirofilaria immitis, wodurch die Herzwurmkrankheit (Dirofilariose) ausgelöst wird.
- Symptome: Atemnot, chronischer Husten, Gewichtsabnahme, sowie Funktionsstörungen von Herz, Lunge, Leber und Nieren.
- Behandlung: Abtöten der Würmer durch Medikamente oder operative Entfernung
Leishmaniose ist eine komplexe Krankheit. Die Entwicklung der Erkrankung dauert mindestens 1-3 Monate, kann aber auch Jahre dauern. Eine Therapie ist möglich, eine Heilung jedoch nach heutigen Erkenntnissen nicht. Mit Medikamenten ist die Krankheit aber gut unter Kontrolle und die Hunde können meistens ein normales Leben führen
- Überträger: Sandmücke
- Symptome: am häufigsten sind stark geschwollene Lymphgefäße und Hautentzündungen (Dermatitis). Meistens sind die Hunde müde und wenig belastbar.
Gut heilbar durch eine Antibiotikatherapie.
- Überträger: Zecke, die sich meistens bei Wildtieren (Rehe, Kaninchen,...) angesteckt hat
- Symptome: Fieber, Appetitlosigkeit, angeschwollene Gelenke, Lahmheit